Was ist Textiltransferfolie?

Diese Folien werden im Heißtransfer Verfahren auf textile Untergründe übertragen. Der Kleber wird durch Hitze und Druck aktiviert und bewirkt eine sehr dauerhafte Verbindung der eigentlichen Folie mit den dafür geeigneten Unertgrund.

Grundsätzlich sind diese zu unterscheiden:

A) Nach der Verarbeitung

Farbige plottbare Folien zum sofortigen Einsatz

  • Vorteile
  • Einfache Handhabung
  • Schnelles Arbeiten
  • Weniger Equipment erforderlich
  • Sehr widerstandsfähige Ergebnisse
  • Arbeiten auf sehr unterschiedlichen Fasern möglich
  • Nachteile
  • Mehrfarbige Motive nur begrenzt und mit erhöhtem Aufwand möglich
  • Farbspektrum je nach Folie mehr oder weniger begrenzt.

Bedruckbare Folien in weiß oder transparent

  • Vorteile
  • Mehrfarbige Motive leichter zu realisieren
  • Foto-realistische Motive möglich
  • Nachteile
  • Mehr grundlegende Arbeitsschritte, die zu einem höherem Zeitaufwand führen können
  • Mehr Equipment erforderlich

B) Nach Folientyp:

Flexfolie

Flexfolien sind in der Regel sehr dünne gummielastische PU-Folien mit einer meist matten und glatten Oberfläche in angenehmer Soft-Touch-Haptik. Sie können mit einem handelsüblichen Schneideplotter geschnitten werden. Kleine und filigrane Motive sind ohne Probleme möglich. Es gibt eine große Vielfalt an Farben, Mustern und neben den Standard-Folien solche mit speziellen Effekten (reflektierend, nachleuchtend, 3D-Optik, Glimmer und Glitzer, metallic u.v.m.) Die Sortenvielfalt deckt spezielle Anforderungen aus der Untergrundbeschaffenheit ab, so dass fast alle Textilien mit Flexfolien beklebt werden können.

C) Aufbau

Plott-Flock- und -Flexfolie

  • 1 Schmelzkleber
  • 2 Folie/Flockfasern
  • 3 Transferkleber
  • 4 Polyesterträger

Die Folie ist in der Regel mit der Kleberseite nach außen gewickelt und wird von dieser Seite geschnitten, also seitenverkehrt. Die Trägerfolie dient auch als Übertragungsmedium für das fertige Motiv.

Bedruckbare Folien transparent

  • 1 Schmelzkleber
  • 2 Bedruckbare Folie
  • 3 Polyesterträger / Silikonpapier

Die transparenten Folien sind mit der Schmelzkleber-Seite nach außen gewickelt und werden seitenverkehrt bedruckt. Der Träger dient gleichzeitig als Übertragungsmedium.

D) Verarbeitung

1. Vorbemerkung

Auf dem Markt ist eine Vielzahl an unterschiedlichen Textilien vorhanden. Die Bezeichnungen können sehr phantasievoll sein, sagen aber zunächst nichts über die Möglichkeiten einer Veredlung mit Textil-Transferfolien aus. Deshalb:

  • Ein Blick auf das Label gibt i.d.R. einen Hinweis auf die verwendete Faser bzw. das Fasergemisch.
  • Oft finden sich Angaben zu einer bereits erfolgten Veredlung (Beschichtung/Imprägnierung, spezielle Behandlung des Fadens oder der Oberfläche).
  • Manche dieser Vorbehandlungen oder der spezielle Aufbau des Bekleidungsstücks (z.B. Futter) schließen einen Heißtransfer aus
Aber selbst dann, wenn das Textil geeignet und eine theoretisch dazu passende Folie vorhanden ist, sind, bevor in Serie gegangen wird, Vorversuche unbedingt erforderlich!

2. Equipment

PC

mit einem geeignetem Grafikprogramm (Vektorgrafik) und passender Schneidesoftware

Schneideplotter

Zu empfehlen sind 2 Messerhalter, um bei Bedarf einfach zwischen verschiedenen Messern wechseln zu können. Bei der Weiterverarbeitung bedruckter Folien ist ein Plotter mit Passermarken-Erkennung zu empfehlen.

Transferpresse

Einsatzspektrum, Auftragsumfang, Komfort-anforderungen und viele andere Faktoren entscheiden, welche Presse geeignet ist. SCHULZE bietet hier ein umfangreiches Sortiment vom Basic- bis zum Groß-Modell an.

Werkzeug

Auch hier kann in unserem Webshop das passende Hilfsmittel gefunden werden: Weeder, Pinzetten, Entgitternadeln, Cutter, Positionierhilfen
3. Drucken und Schneiden

Diese Folien werden von der Kleberseite her geschnitten, die i.d.R. auf der Rolle nach außen weist. Das in der Grafik- und Schneidesoftware vektorisierte Motiv wird gespiegelt und so letztendlich, also spiegelverkehrt, geschnitten. Nach dem Motivschnitt wird idealerweise ein Konturrahmen (im Grafikprogramm festlegen!) um das Motiv geschnitten. Dies erleichtert den nachfolgenden Arbeitsgang des Entgitterns.
Diese Folien werden auf der nach außen weisenden Seite zunächst bedruckt. Das ist bei weißen Folien die Materialseite und bei transparenten Folie i.d.R. die Kleberseite. Der Druck erfolgt demzufolge bei weißen Folien seitenrichtig und bei transparenten seitenverkehrt. Dabei ist darauf zu achten, dass Passermarken mitgedruckt werden, die für die maschinelle Weiterverarbeitung wichtig sind. Vor der Weiterverarbeitung muss der Druck komplett durchgetrocknet sein! Jetzt können die Konturen geschnitten werden.
Je nach Plottertyp werden Flexfolien mit einem Messer für kleine Schriften (45°- oder Standardmesser) geschnitten. Für Flockfolien wird meistens das Messer für dickere Folien mit 60°-Winkel verwendet. Die Schneidetiefe sollte so eingestellt werden, dass die Folie sauber, auch in den Ecken, durchgeschnitten wird, der harte Träger aber möglichst wenig geritzt wird. Bei reinen Plott-Flockfolien wird nur die Kleberschicht geschnitten. Die verwendeten Messer müssen scharf, sauber und unbeschädigt sein und sich (bei Schleppmesser-Plottern) frei im Messerhalter drehen.

4. Entgittern

Nachdem das Motiv sauber geschnitten bzw. gedruckt und konturgeschnitten wurde, wird die überflüssige Folie entfernt.


Je nach

  • verwendeter Folie (z.B. Rückklebekraft des Trägers, Reißfestigkeit des Materials),
  • Exaktheit des Plottens (z.B. saubere Durchschnitte des Materials, sauberer Schnitt der Kanten und Ecken im Motiv),
  • Art des Motivs (z.B. Klein oder groß, filigran oder grob, Serifen-Schriften oder nicht),
  • verwendetem Werkzeug und
  • Übung

ist dieser Vorgang mehr oder weniger schnell und leicht erledigt. Unbedingt darauf achten, dass auch die überflüssige Folie in den Zwischenräumen des Motivs entfernt wird (z.B. die kleine Dreieckfläche im großen „A“ oder die Kreisfläche im „o“). Auf dem Träger befindet sich schlussendlich nur noch das zu übertragende Motiv.

6. Pflege

Jede Textil-Transferfolie kann spezielle Anforderungen an die Pflege stellen. Deshalb sind insbesondere auch für den Endkunden die entsprechenden Pflegehinweise zu beachten.

Waschen und Bügeln

Besonders zu beachten ist die maximale Waschtemperatur vom Textil und der verwendeten Folie. Einige wenige Folien erfordern Handwäsche. Generell gilt aber:

  • Ausschließlich mit Feinwaschmitteln waschen
  • Immer links gewendet waschen und Bügeln
  • Keine Bleichmittel und Weichspüler verwenden
  • Nicht zu „hart“ schleudern
  • Wegen der Modellvielfalt und nicht immer optimalen Einstellmöglichkeiten ist von der Verwendung von Trocknern abzuraten (manche Folien schließen die Verwendung von Trocknern generell aus)
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